Dagmar Unterberger & Dalia Tanczos & Franz Deisenberger: Recht & Berg
Sa., 23. November, Das Kino, 18:00 Uhr
Zusammen mit dem Salzburger Bergführerverband steht dieser Abend ganz im Zeichen von Rechtsfragen am Berg: „Droht der Verlust der individuellen Freiheit beim Alpinsport?“ Medienberichte der letzten Zeit über Gerichtsurteile zu Alpinunfällen sorgen in der Öffentlichkeit für Erstaunen und Verwunderung. Diese in ihrer Begründung oft verstörenden Urteilssprüche verursachen gerade in alpinen Kreisen große Verunsicherung, beeinflussen ehrenamtliche Funktionäre alpiner Vereine und professionelle Berg- und Schiführer in ihrer Tätigkeit. Aber selbst Privatpersonen scheinen von der aktuellen Rechtsprechung nicht verschont zu bleiben. Als Referentinnen sind die Richterin Dagmar Unterberger (ehemalige Leiterin des Alpinreferates der Staatsanwaltschaft Innsbruck), die Richterin Dalia Tanczos (Arbeitsgruppe Alpin-Sachverständige Österreich) und Franz Deisenberger (Gerichtlich beeideter Sachverständiger) eingeladen. Bei der anschließenden Diskussion stoßen dann noch Günter Karnutsch (Salzburger Bergführerverband), Robert Span (Verband der Österreichischen Bergführer) und Estolf Müller (Salzburger Bergrettung) dazu.






Karin Steinbach & Caroline Fink & Helma Schimke: Erste am Seil (Buchvorstellung)
So., 24. November, Das Kino, 16:00 Uhr
Packend, authentisch und inspirierend: das faszinierende Leben von Pionierinnen in Fels und Eis – das ist das neue Buch von Caroline Fink (Alpinistin und Fotografin – unter anderem für die NZZ) und Karin Steinbach (Autorin des Bestsellers „Peter Habeler. Das Ziel ist der Gipfel.“) Als Gerlinde Kaltenbrunner im August 2011 den Gipfel des K2 erreicht und damit als erste Frau alle 14 Achttausender ohne Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff bestiegen hat, macht sie weit über Österreich hinaus Schlagzeilen. Das war nicht immer so: Von den ersten Alpenpionierinnen im 19. Jahrhundert über die Höhenbergsteigerinnen aus aller Welt bis zu den Spitzenkletterinnen von heute dokumentiert dieses Buch die Leistungen selbstbewusster Frauen in Fels und Eis. Ehrengast des Abends ist die Salzburger Bergpionierin Helma Schimke.
Charly Gabl: Prognosen für das höchste Niveau
Mi., 27. & Do. 28. November, Das Kino, 20:15 Uhr
Auch wenn im Basislager versucht wurde, mit Messungen des Luftdruckes und der Lufttemperatur und mit Hilfe von Wolkenbeobachtungen das günstigste Wetter für einen Gang zum Gipfel auszuloten, starben George Mallory und Andrew Irvine im Juni 1924 bei ihrem Versuch, von Norden her den Gipfel des Mount Everest zu erreichen.
Heute haben Wetterprognosen eine Qualität erreicht, die weltweit die Erfolgsquote beim Expeditionsbergesteigen erhöhen. Einer der wichtigsten Meteorologen in dieser Sparte weltweit ist der Tiroler Meteorologe Karl „Charly“ Gabl.
Er versorgt jährlich bis zu 60 Expeditionen mit Wetterinformationen allesamt „Prognosen auf höchstem Niveau“, wie er seinen Vortrag in Salzburg auch übertitelt.
Albert Precht: Nach oben
Sa., 30. November, Das Kino, 18:00 Uhr
Der 1947 in Bischofshofen geborene Albert Precht ist alpines Urgestein, einer, der zeitlebens in den „richtigen Felswänden“ zuhause war und auf eine schier unglaubliche Lebensleistung von mehr als 1000 Erstbegehungen in ernsten alpinen Felswänden zurückblicken kann.
Dabei entspricht Albert Precht ganz und gar nicht dem Prototypen des modernen Alpinisten, der von zahlreichen Sponsoren gehätschelt, zwischen den verschiedenen Erdteilen pendelt und von jeder Unternehmung mit einem Rucksack voller Erfolge für neue Bücher, Vorträge und Sponsorenkataloge zurückkommt. Precht steht für das bodenständige, altmodische Bergsteigen. „Nach oben“ ist für seine alpine Lebensleistung wohl die passendste Beschreibung, und auch der Titel eines neuen Buches aus dem Verlag Anton Pustet, in dem er nochmals Rückschau hält auf ein unvergleichliches Kletterleben.
Es ist wohl kein Zufall, dass sich Precht in seinem Vortrag in Salzburg auch dem vor 100 Jahren gestorbenen Paul Preuß widmet: „Seine Philosophie begleitete mein Leben als Kletterer, als Bergsteiger. Ganz besonders bei Solobegehungen war es mir nahezu eine Verpflichtung die Preuß`schen Richtlinien eins zu eins umzusetzen: Keine Haken, keine Kletterausrüstung und alles „frei“. So werden auch kleine Berge groß und behalten ihre Ernstlichkeit.“
Kurt Diemberger: Spitzengeschichten
So., 1. Dezember, Das Kino, 15:30 Uhr
„Was man der Minute ausgeschlagen – gibt keine Ewigkeit zurück“, nennt Bergsteigerlegende Kurt Diemberger seinen Abend. Es sind „Spitzengeschichten von Kurt aus fünf Erdteilen“.
Manchmal hängt eben alles von der Entscheidung eines Augeblicks ab – wie die Erfuellung eines Traums in der Gipfelwand des K2 beim Herannahen des Sturms. Da ging es um Sein oder Nichtsein.
Andere Male, in den Alpen, ging es um das Wagnis eines Alleingangs im steilen Eis. Dann die Ueberquerung einer Halbinsel in Groenland von Meer zu Meer, die Erstbesteigung wilder Berggestalten im Hochland von Semyen in Ostafrika, das Leben mit Tibetern im Bereich eines heiligen Tals, das als magischer Kreis – als Mandala – den Makalu in sich schließt.
Ein Film “Berg der Kristalle” rundet – erstmals in Österreich gezeigt - den Nachmittag ab.
Roger Schäli: Grönland, Patagonien, Himalaya
Di., 3. Dezember, Das Kino, 20:15 Uhr
„Lebe Deinen Klettertraum – Grönland, Patagonien, Himalaya“ – heißt der neue Vortrag des Schweizer Profialpinisten Roger Schäli. Bekannt wurde Schäli 2006 mit der Patagonien Trilogie aus Cerro Torre, Cerro Stanhart und Torre Egger. 2008 schließlich kletterte er die sechs großen Alpen-Nordwände (Eiger, Matterhorn, Grandes Jorasses, Große Zinne, Piz Padile und Dru) innerhalb der ersten sechs Wochen des Jahres. In seinem neuem Vortrag « Lebe Deinen Klettertraum », erzählt Roger Schäli von Kletterabenteuern rund um die Welt. Er gibt dem Zuschauer einen Einblick in sein intensives Leben als Profialpinist und zeigt, dass Freud und Leid am Berg manchmal nahe beieinander sind. Er berichtet von einer schwierigen Route im Indischen Himalaya.
Diese ist nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern wurde auch von einem tragischen Unfall begleitet. In Ost-Grönland werden schöne und beeindruckende Bildern von einer Expedition gezeigt, die übers Meer zu einer abgelegenen, schroffen und weitgehend unberührten Gegend führt. Mit Videos, die eine Mischung aus Humor und Abenteuer anbieten, erzählt Roger auch von einer Erstbegehung in Patagonien, sowie von seinem längsten Projekt am Eiger, die Japaner Direttissima.
Herbert Raffalt: Tauernhöhenweg
Mi., 4. Dezember, Das Kino, 20:30 Uhr
Der Tauernhöhenweg zählt zu den schönsten und wohl auch eindrucksvollsten hochalpinen Übergängen der Alpen. Sämtliche am Alpenhauptkamm gelegene Gebirgsgruppen wie etwa die Niederen Tauern, Ankogelgruppe, Glocknergruppe und auch die Venedigerberge werden auf diesem 200 Kilometer langen Weg von den Seckauer Alpen bis zu den Krimmler Wasserfällen durchquert. Nicht weniger als 40 Tage benötigt man um den gesamten Tauernhöhenweg zu bewältigen. Ein Fußmarsch voller Erlebnisse und faszinierender Begegnungen – eine Bergtour inmitten der schönsten Gebirgslandschaften der Alpen. Der steirische Fotograf und Bergführer Herbert Raffalt entführt sein Publikum an diesem Abend „Zu Fuß über die Alpen“ auf genau diesen Tauernhöhenweg.
Ed Webster: Legendary First
Sa., 7. Dezember, Das Kino, 18:00 Uhr
Gestatten, Ed Webster, eine US-amerikanische Alpinistenlegende zu Gast in Salzburg. Webster (Jahrgang 1956) war nicht nur in allen wichtigen US-amerikanischen Klettergebieten unterwegs (drei Besteigungen des El Capitan oder beispielsweise die Erstbegehung der legendären Route „Super Crack“ in Utah).
Ed wurde berühmt für eine neue Route am Everest. Im Alleingang, ohne Unterstützung von Trägern, ohne Sauerstoff, dafür aber technisch äußerst schwierig, war seine Route am Everest in der 3350 Meter hohen Kangshung-Ostwand.
Immerhin war es Reinhold Messner der diese Unternehmung aus dem Jahr 1988 als beste Everest-Besteigung im Alpin-Stil bezeichnet hatte. Webster hält seinen Vortrag in englischer Sprache.
Jochen Hemmhleb: Austria 8000
So., 8. Dezember, Das Kino, 18:00 Uhr
Ging es um die Besteigung der höchsten Gipfel der Welt, waren von Anfang an österreichische Bergsteiger ganz vorne dabei. Der Versuch von Heinrich Pfannl und Viktor Wessely am K2 1902 war erst die dritte Expedition zu einem Achttausender überhaupt. Während der „Eroberungszeit“ nach dem Zweiten Weltkrieg wurden fünf der vierzehn Achttausender von Österreichern bestiegen – so viel wie von keiner anderen Nation. Einzigartig der Alleingang von Hermann Buhl am Nanga Parbat, menschlich berührend der Geniestreich des „Nicht-Bergsteigers“ Herbert Tichy mit Sepp Jöchler und Sherpa Psang Dawa Lama am Cho Oyu, fortschrittlich der „Semi-Alpinstil“ mit Biwak von Sepp Larch, Fritz Moravec und Hans Willenpart am Gasherbrum I und schließlich visionär der konsequente Verzicht auf einheimische Hochträger am Broad Peak von Fritz Wintersteller, Marcus Schmuck, Kurt Diemberger und Hermann Buhl. Auch die Zeit der „neuen Pioniere“ wurde von Österreichern maßgeblich geprägt, allen voran von Peter Habeler mit seiner Besteigung des Gasherbrum I im Alpinstil und der Erstbesteigung des Mount Everest ohne Sauerstoffgerät.
Heute reichen die Spuren österreichischer Bergsteiger an den höchsten Bergen bis zum international beachteten Erfolg der Oberösterreicherin Gerlinde Kaltenbrunner, die als erste Frau ohne Sauerstoffgerät auf allen vierzehn Achttausendern stand. Beim 20. Bergfilmfestival spricht der Autor und Alpinhistoriker Jochen Hemmleb über sein 400 Seiten starkes Buch Austria 8000 – eine historische Rückblende und aktuelle Bestandsaufnahme von 110 Jahren österreichischer Bergsteigergeschichte an den welthöchsten Gipfeln. Nach einer historischen Einführung diskutieren die österreichischen Höhenbergsteiger Peter Habeler, Georg Bachler und Peter Wörgötter sowie die Bergjournalistin Gertrude Reinisch die gegenwärtige Bedeutung der Achttausender für das Bergsteigen.
Kartenvorverkauf: DAS KINO: 0662/87 31 00-15